Verband

Der brasilianische Fußballverband Confederação Brasileira de Futebol (CBF) wurde am 20. August 1914 (nach anderen Angaben am 6. Juni) als Federação Brasileira de Sports gegründet. 1919 wurde er in Confederação Brasileira de Desportos umbenannt und änderte den Namen 1979 schließlich zur heutigen Bezeichnung. Präsident ist seit 1988 Ricardo Terra Teixera. Der CBF gehörte 1916 zu den Gründungsmitgliedern des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL und ist seit 1923 Mitglied des Weltverbandes FIFA. Der Verband hat seinen Sitz in Rio de Janeiro. Von 1958 bis 1975 war João Havelange Präsident des CBF, der ab 1974 auch 24 Jahre lang Präsident der FIFA war (bis 1998).

 

Die Anfänge des brasilianischen Fußballs

 

Erste Vereine und Ligen

Eines der ersten Fußballspiele in Brasilien überhaupt: Germânia - Internacional (1899)
Eines der ersten Fußballspiele in Brasilien überhaupt: Germânia - Internacional (1899)

Wie in vielen anderen Ländern führte ein Engländer den Fußball in Brasilien ein. Charles William Miller, Sohn eines eingewanderten Eisenbahningenieurs, brachte 1894 aus seiner Studienzeit in England die Erfahrung einiger Jahre als Mittelstürmer in Southampton und zwei Lederbälle mit nach São Paulo. Englische Kaufleute stellten dort und in Rio den größten Teil der Importeure, Ingenieure und Fabrikanten und hatten Sportclubs nach englischem Vorbild gegründet. Außerhalb der Cricketsaison begannen diese elitären Clubs nun mit dem Fußballspiel. 1895 fand das erste historisch belegte Fußballspiel in Brasilien statt und 1901 die erste Begegnung zwischen einem Amateurteam aus São Paulo und Mitgliedern eines Cricketclubs aus Rio de Janeiro.

São Paulo Athletic 1902
São Paulo Athletic 1902

Bald entstanden in den beiden großen Städten Fußball-Ligen. Zu den Gründungsmitgliedern zählten bereits die heutigen Spitzenclubs Fluminense, Botafogo in Rio und Grêmio in Porto Alegre. 1902 gewann die aus Engländern bestehende Mannschaft von São Paulo Athletic Club (1897 von Miller gegründet) die erste Meisterschaft von São Paulo. Mit dem Club Athletico gelang es 1905 zum ersten Mal einem brasilianischen Team, die Vorherrschaft der Engländer zu brechen und Meister von São Paulo zu werden. In Rio wurde die erste Meisterschaft 1906 ausgetragen.

Jahrelang blieb Fußball ein Sport der Reichen und wurde von Engländern dominiert. Aus dem Englischen entlehnte man zahlreiche Begriffe, wobei die harten Laute abgerundet und der eigenen Aussprache angepasst wurden: Aus goal wurde gol (gesprochen [gɔːł]), Team wandelte sich zu time [ˈtʃimi], der Strafstoß heißt penalty und aus Football machte man Futebol [futʃiˈbɔł].

Auch deutschstämmige Einwanderer hatten einen starken Einfluss auf den frühen Fußball in Brasilien. Bereits 1899 gründete der aus Hamburg stammenden Hans Nobiling den Sport Club Germania (nach dem Zweiten Weltkrieg zwangsweise in Esporte Clube Pinheiros umbenannt). Im Jahr 1900 schlossen sich andere Deutschstämmige an der Grenze zu Uruguay im Sport Clube Rio Grande zusammen, dessen erstes offizielles Spiel am 18. Mai 1901 gegen die Mannschaft des englischen Kanonenbootes Nymphe stattfand. Die Brasilianer gewannen mit 2:1.

 

Fußball wird Volkssport

Zum Volkssport avancierte Fußball in den frühen 1920er Jahren. In dieser Zeit wurden die Spieler der besseren Clubs bereits Halbprofis. Auf massiven Druck der Presse wurden ab 1918 die Vereine verpflichtet, afrobrasilianische Spieler aufzunehmen.

Zu einem Symbol des brasilianischen Fußballs um 1920 wurde der Deutschbrasilianer Arthur Friedenreich (1892–1969) aus São Paulo, dessen Mutter Afrobrasilianerin war. Seine Karriere begann Friedenreich im Sportclub Germania, wo er von dem damals bekanntesten Sportler Brasiliens, dem Fußballspieler, -trainer und Leichtathleten Hermann Friese, gefördert wurde.

Der Mulatte Friedenreich durfte nur aufgrund seines weißen deutschen Vaters in der ersten brasilianischen Nationalmannschaft spielen, in die er 1914 berufen und mit der er 1919 und 1922 südamerikanischer Meister wurde. Friedenreich und andere mussten ihr Kraushaar glätten, um wie Weiße auszusehen, einige mussten sich sogar mit Reismehl beschmieren. Trotzdem wurde Friedenreich zum ersten großen Fußballstar des Landes. 1921 befahl Präsident Epitacio da Silva Pessoa aus Sorge vor einem Ansehensverlust Brasiliens, dass keine Dunkelhäutigen bei der Copa América spielen durften. Als daraufhin der Erfolg des Titelverteidigers ausblieb und die Öffentlichkeit gegen das rassistische Vorgehen protestierte, nahm er die Verordnung jedoch zurück. Brasilien gewann wieder.

Insgesamt hat Arthur Friedenreich 26 Jahre lang aktiv Fußball gespielt und dabei mit 1.329 offiziell von der FIFA anerkannten Toren mehr Treffer erzielt als das spätere Fußballidol Pelé. In Brasilien nannten ihn die Fans Pé de Ouro (Goldfuß), in Uruguay El Tigre (der Tiger) und in Paris Roi du Football (König des Fußballs).

Der erste professionelle Verein Brasiliens war Vasco da Gama aus Rio, der auch gegen erbitterte Widerstände anderer Vereine besonders auf farbige Spieler setzte und 1923 mit drei Schwarzen, einem Mulatten und sieben Weißen die Meisterschaft von Rio gewann. Die Dominanz Vascos hielt bis 1950 an.

 

Profifußball

Im Jahr 1933 wurde mit der Liga Carioca de Futebol der Profifußball offiziell eingeführt. Trotzdem gelang es dem brasilianischen Fußballverband angesichts der Größe des Landes lange nicht, eine nationale Meisterschaft auszurichten. Deshalb ist der brasilianische Ligafußball noch heute durch eine verwirrende Vielzahl an Meisterschaften und Pokalwettbewerben, zahlreiche Modusänderungen und häufige Umbenennungen der Wettbewerbe gekennzeichnet. Erst ab 1970 ließen die infrastrukturellen Voraussetzungen eine landesweite Meisterschaft zu.

Neben der nationalen Fußball-Liga Série A und dem brasilianischen Pokal (Copa do Brasil) gibt es noch zahlreiche weitere Wettbewerbe der Regionen und Städte, an denen auch die Mannschaften der nationalen Liga teilnehmen. Da die besten Mannschaften zusätzlich in den südamerikanischen Kontinentalwettkämpfen aktiv sind, entsteht für die Vereine ein hoher Termindruck und die Teams sind das ganze Jahr hindurch ohne Pause im Einsatz. Heute geht deshalb die Tendenz in Richtung einer Vereinfachung des Spielbetriebes, die regionalen Pokalwettbewerbe wurden bereits abgeschafft. Die Saison folgt traditionell dem Kalenderjahr, nach heftigen Debatten, die sogar im Parlament geführt wurden, soll der Spielplan aber bis 2007 an die europäischen Ligen angepasst werden.

Die Zuschauerzahlen können stark variieren, insbesondere bei den Regionalmeisterschaften an denen sowohl die Spitzenclubs des Campeonatos Brasileiro, als auch Mannschaften der Série B und C teilnehmen. Hier können die großen Derbys 70.000 Fans anziehen, während am gleichen Spieltag bedeutungslosere Spiele mittlerer und kleiner Vereine vor wenigen hundert Zuschauern stattfinden. Sogar Spiele mit 50 Zuschauern kommen vor. Die Eintrittspreise sind für brasilianische Verhältnisse relativ hoch und liegen in der Regel bei 30-40 Real (etwa 11-15 Euro).

 

Spieler

 

Soziale Herkunft

Der Star des FC Barcelona: Ronaldinho
Der Star des FC Barcelona: Ronaldinho

Wegen der geringen Bildungs- und Aufstiegschancen der Favelabewohner bleibt der Fußball eine der wenigen Möglichkeiten, aus der Armut zu entkommen und unter Umständen sogar zum gefeierten und reichen Superstar zu werden. Die meisten Spieler, die den Durchbruch in ein Profiteam schaffen, stammen aus der verarmten Unterschicht. Stammspieler der brasilianischen Nationalmannschaft, die aus der Mittelschicht kommen, sind dagegen selten: In den 1980er gehörte Sócrates dazu, dessen Bruder Raí in den 1990er Jahren und heute Kaká und Lúcio.

 

Profis in Brasilien

Wie in der brasilianischen Gesellschaft ist auch im Profifußball das Lohngefälle sehr hoch. Der Verdienst eines Profispielers liegt in der Regel unter 5.000 Euro im Monat, oft auf Prämienbasis. Zählt man diejenigen Spieler mit, die teilweise noch unter 90 US-Dollar verdienen, so wird die Zahl der brasilianischen Berufsfußballer auf 23.000 in etwa 500 Proficlubs geschätzt. Etwa 5000 Brasilianer spielen darüber hinaus als Profis im Ausland, mit steigender Tendenz. Nach Angaben des brasilianischen Fußballbundes CBF sind alleine im Jahr 2005 über 870 Spieler ins Ausland gewechselt. Viele Clubs verkaufen regelmäßig einen Großteil ihrer Spieler ins Ausland und können so keine stabile Mannschaft halten. Die Folge ist, dass Teams wie der FC Santos, 2004 brasilianischer Meister, nach einer erfolgreichen Saison eine ganz neue Mannschaft aufbauen müssen. Zwar ist die brasilianische Liga nicht besonders zahlungsschwach (Ablösesummen von 8 oder 10 Millionen US-Dollar sind durchaus normal), doch bei Topstars können die brasilianischen Vereine nicht mit den großen europäischen Clubs mithalten. So stehen im Kader der Nationalmannschaft für die WM 2006 nur drei Spieler aus Mannschaften der brasilianischen Liga.

Vereinzelt spielen auch ausländische Profifußballer in Brasilien, wie die argentinischen Nationalspieler Carlos Tevez und Javier Mascherano bei Corinthians oder Carlos Gamarra (Palmeiras) und Julio Manzur (FC Santos) aus Paraguay. Tevez wechselte 2004 für eine Ablösesumme von 20 Millionen US-Dollar nach Brasilien, was den teuersten Transfer innerhalb des südamerikanischen Fußballs bedeutete.

Eine Wahl zum Fußballer des Jahres gibt es in Brasilien nicht, wohl aber den Titel des besten Spielers des Campeonato Brasileiro. Dieser wird nach den Bewertungen des Magazins Placar ermittelt, die nach jedem Spiel der Saison vergeben werden. Der Spieler mit der höchsten Wertung erhält am Ende der Saison den Bola de Ouro (Goldener Ball).

 

Weltmeisterschaften

Brasilien im Spiel gegen Deutschland beim Freistoß (2004)
Brasilien im Spiel gegen Deutschland beim Freistoß (2004)

Die Seleção (Auswahl) konnte sich als einzige Nationalmannschaft für alle Weltmeisterschaften seit 1930 qualifizieren und ist mit ihren Titeln 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002 vor Deutschland und Italien (je drei Titel) die erfolgreichste Mannschaft der Welt.

 

Frühe Jahre und nationales Drama: 1930-1954

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay schied Brasilien in der Vorrunde aus und kam auch bei der WM 1934 in Italien nicht über das Achtelfinale hinaus. Der erste große Erfolg gelang 1938 in Frankreich, als die Seleção den dritten Platz erreichte. Mit Leônidas da Silva, der 1938 Torschützenkönig wurde und insgesamt neun WM-Tore erzielte, gelangte der erste brasilianische Fußballer zu Weltruhm. Der Topstar Arthur Friedenreich bestritt dagegen kein einziges WM-Spiel, da 1930 aufgrund von Streitigkeiten zwischen den konkurrierenden Verbänden aus Rio de Janeiro und São Paulo nur Spieler aus Rio an der WM in Uruguay teilnahmen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete Brasilien die ersten Titelkämpfe 1950 aus und ging im eigenen Land als Favorit in das Turnier. Die Mannschaft spielte souverän bis zum letzten Spiel der Endrunde gegen Uruguay. Ein Unentschieden hätte gereicht, um erstmals Weltmeister zu werden. Aber vor der Rekordkulisse von 200.000 Zuschauern im Maracanã-Stadion unterlag die siegesgewisse Mannschaft dem kleinen Nachbarland trotz einer 1:0-Führung mit 1:2. Diese Niederlage löste ein nationales Trauma aus, das trotz späterer Erfolge bis heute nachwirkt. Die weißen Trikots, in denen Brasilien damals spielte, kamen nie wieder zum Einsatz. Stattdessen führte die Mannschaft den gelb-blauen Dress ein, der ihr den Spitznamen Os Canarinhos (die Kanarienvögelchen) eingebracht hat.

Bei der WM 1954 erreichte Brasilien das Viertelfinale, unterlag dort aber in einem packenden Spiel der damals den Weltfußball dominierenden ungarischen Nationalmannschaft mit 2:4.

 

Rückkehr zum Erfolg: 1994-2002

Dreifacher Weltfußballer des Jahres: der brasilianische Fußballspieler Ronaldo
Dreifacher Weltfußballer des Jahres: der brasilianische Fußballspieler Ronaldo

Nach fast einem Vierteljahrhundert war es dann bei der WM 1994 in den USA soweit, die Seleção gewann zum vierten mal den Titel. Nach der langen Zeit erschien der Titelgewinn wie eine Erlösung. Mit pragmatischem Ergebnisfußball und den Stürmerstars Romario und Bebeto erreichte Brasilien das Finale und hatte dort gegen Italien die Nervenstärke, nach einem 0:0 das Elfmeterschießen für sich zu entscheiden.

Eine Wiederholung dieses Erfolges wurde bei der WM 1998 in Frankreich erwartet. Das Team zog auch planmäßig ins Finale ein und schaltete in einem brillanten Halbfinale die Niederländer im Elfmeterschießen aus. Als neuer Star der Mannschaft spielte der 21jährige Ronaldo, der im Verlauf des Turniers vier Tore erzielte. Ausgerechnet im Finale blieb er jedoch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, die Gastgeber um Zinedine Zidane konnten klar mit 3:0 gewinnen.

Bei der WM 2002 zog Brasilien, teilweise glücklich, zum dritten Mal in Folge ins Finale ein. Hier kam es zur ersten Weltmeisterschaftsbegegnung mit dem dreifachen Weltmeister Deutschland, der gegen den hohen Favoriten lange Zeit gut mithalten konnte. Zwei Tore von Ronaldo sorgten am Ende aber für den fünften Titelgewinn der Brasilianer. Mit acht Toren wurde der Star der brasilianischen Mannschaft bei diesem Turnier Torschützenkönig.

 

Weltmeisterschaft 2006

Nachdem bereits in den Vorrundenspielen die Spielweise Brasiliens bemängelt wurde, unterlag man im Viertelfinale Frankreich mit 0:1. Wiederum war es der französische Spielmacher Zinedine Zidane, der die Franzosen zum verdienten Sieg führte. Brasilien war in das Turnier als Topfavorit gestartet, konnte den Erwartungen aber zu keiner Zeit gerecht werden. Die enttäuschten brasilianischen Anhänger sehen den Grund für das Scheitern hauptsächlich in der mangelnden Homogenität der Selecao, der Formschwäche einzelner Spieler sowie in der Strategie des Trainers Carlos Alberto Parreira, der bis zuletzt davor zurückschreckte, die in die Jahre gekommenen Altstars trotz schlechter Leistungen aus der Stammelf zu

 

Beachsoccer, Straßenfußball und Futsal

Der Reichtum Brasiliens an kreativen, technisch versierten Fußballern wird häufig auf den Straßenfußball zurückgeführt, der überall präsent ist. Besonders in den Favelas, wo der Kauf von Fußballschuhen, ja selbst eines Balles oft an den finanziellen Mitteln scheitert und häufig barfuß mit zusammengeschnürten Lumpen oder Getränkedosen gekickt wird, ist eine gute Technik unerlässlich.

Wo möglich, wird statt auf dem harten Boden der Straßen am Strand gespielt. So ist Brasilien die Heimat des Beachsoccer und Volley-Foot geworden, lange bevor sich diese Begriffe etablierten. Viele der heutigen Stars wie z.B. Ronaldo, Ronaldinho oder Robinho spielten in ihrer Jugend Futsal (Futebol de Salão), eine Fußball-Variante mit kleineren Spielfeldern (meist Basketballplätze) und kleineren Bällen. Die höhere Geschwindigkeit bei Futsal und die engen Räume fördern die technische Weiterentwicklung der Spieler.

 

Nachwuchsfußball

Ein von Klischees genährter Mythos ist es, dass die großen brasilianischen Fußballer direkt vom Strand- und Straßenfußball den Durchbruch in den bezahlten Fußball geschafft hätten. Schon lange werden junge Talente gezielt durch die Vereine und die zahlreichen Fußballschulen, die häufig den Clubs angeschlossen sind, gefördert. Solche Fußballschulen werden auch von ehemaligen Fußballprofis geführt, in Rio etwa jene von Zico oder Jorginho. Neben dem Training, das in den großen Vereinen schon im Jugendbereich professionell strukturiert ist, ist der Fußball am Strand aber trotzdem eine hervorragende Technikschulung und für die Fußballschulen werden tatsächlich junge Fußballer auch beim Beach-Soccer gesichtet. Das bekannteste Beispiel dafür ist Ronaldo, der an der Copacabana entdeckt wurde. In die Nachwuchsmannschaften der Proficlubs werden die jungen Spieler in so genannten peneiras ausgesiebt.

Seit Pelé in den 1990er Jahren als Sportminister ein Gesetz gegen die so genannte Sklaverei im Profifußball durchsetzen konnte (Lei Pelé), sind Fußballer bis 16 Jahren frei, den Verein zu wechseln. Danach müssen die Profivereine den Spielern, die jetzt genauso oft trainieren, wie die Profis, Verträge geben, ein Gehalt zahlen und für Sozialabgaben und Krankenversicherung sorgen.

 

Bewerbung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014

2014 wird die Weltmeisterschaft nach dem von der FIFA beschlossenen Rotationssystem in Südamerika stattfinden. Da sich der südamerikanische Verband CONMEBOL inoffiziell auf Brasilien als einzigen Bewerber festgelegt hat, ist davon auszugehen, dass Brasilien den Zuschlag der FIFA erhält.

Dies wäre nach 1950 das zweite Mal, dass der CBF, der 2014 100 Jahre alt wird, eine Weltmeisterschaft ausrichtet. Mit einem Zuschlag wäre Brasilien automatisch auch Ausrichter des Konföderationen-Pokals 2013. Allerdings ist momentan kein einziges Stadion in der Lage, die WM-Anforderungen zu erfüllen.

 

Das Umfeld des Fußballs

 

Stadien

Maracanã-Stadion in Rio
Maracanã-Stadion in Rio

In Brasilien gibt es allein fünf Fußballstadien, die über 100.000 Zuschauer fassen oder früher gefasst haben. Das berühmteste ist das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro, in dem bei den Spielen der WM 1950 teilweise über 200.000 Zuschauern im Stadion gewesen sein sollen. Andere große Stadien sind das Morumbi-Stadion in São Paulo, das Mineirão-Stadion in Belo Horizonte, Fonte Nova in Salvador da Bahia, Castelão in São Luís, Castelão in Fortaleza, Arruda in Santa Cruz und die beiden gleichgroßen Stadien Olímpico Monumental und Estádio Beira-Rio in Porto Alegre.

 

Fans: Samba und Gewalt

Eine Umfrage im Oktober 2004 ergab, dass 18,1% von 7.207 befragten Brasilianern mit Flamengo aus Rio sympathisieren. Dahinter folgten als beliebteste Clubs Corinthians, der FC São Paulo und Palmeiras (alle aus São Paulo). Auf ganz Brasilien hochgerechnet, hat Flamengo immerhin 9 Millionen mehr Fans als Corinthians und ist der einzige Verein, der im ganzen Land populär ist.

Fans der brasilianischen Nationalmannschaft
Fans der brasilianischen Nationalmannschaft

Die Nationalmannschaft wurde nur von 0,7% der Befragten an erster Stelle genannt, in zeitlicher Nähe zu einer Weltmeisterschaft überflügelt sie jedoch alle Vereine an Popularität. Der Gewinn einer Weltmeisterschaft oder auch ein Sieg gegen den Erzrivalen Argentinien löst landesweite Euphoriewellen aus. Im Falle der Erfolglosigkeit kann das ganze Land dagegen in eine nationale Depression verfallen, wie dies nach dem vergebenen WM-Titel 1950 oder nach den Weltmeisterschaften der 1980er Jahre der Fall war.

Die brasilianischen Fußballfans gelten als besonders temperament- und stimmungsvoll. Charakteristisch ist die Untermalung des Spielgeschehens mit Samba-Musik auf den Rängen. Während die Fans der Nationalmannschaft überall sehr beliebt und als Stimmungsgaranten bei jedem Turnier gern gesehen sind, ist die Fanszene der brasilianischen Vereine nicht frei von Gewalt. Besonders die Rivalität zwischen konkurrierenden Clubs einer Stadt fordert nicht selten Tote. In einem einzigen Monat, Oktober 2005, wurde ein Anhänger des Erstligisten Ponte Preta aus Campinas von rund 15 Fans des Rivalen FC São Paulo zu Tode geprügelt, bei Schlägereien zwischen Fans zweier Clubs aus São Paulo kamen zwei Fans ums Leben, beim Klassiker gegen Corinthians wurde ein Palmeiras-Anhänger mit einem Bauchschuss niedergestreckt und nach Straßenkämpfen wurde ein Corinthians-Fan mit einem Kopfschuss tödlich verletzt

 

 



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